Kneipp-Tipps für daheim
oder
Kleiner Aufwand – große Wirkung

Serie: Mindelheimer Zeitung und der Kneipp-Bund geben Anregungen für einen aktiven und gesunden Alltag

Die Maßnahmen der vergangenen Tage und Wochen zum Schutz vor dem Coronavirus machen sich im Alltag bemerkbar. Für die meisten konstruieren sie sogar einen komplett neuen Alltag. Der Radius ist begrenzt – und die Möglichkeiten auch. Denn um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, soll sich das Leben in nächster Zeit überwiegend in den eigenen vier Wänden abspielen. Eine ungewohnte Situation, die man aber durchaus nutzen kann, um etwas für die Gesundheit zu tun.
Deshalb gibt die Mindelheimer Zeitung gemeinsam mit dem Kneipp-Bund regelmäßig Tipps, wie man mit einfachen Mitteln und ohne großen Aufwand etwas für die Gesundheit tun kann. Die fünf Kneippschen Elemente bieten dazu wunderbare Möglichkeiten unter ganzheitlichem Gesundheitsaspekt: Also Güsse statt Gymnastikkurs und bewusste Alltags-Übungen statt Fitness-Studio! Bei den abwechslungsreichen Einheiten kann jeder die Intensität selbst bestimmen. Zudem werden einige der Übungen in kurzen Video-Clips erklärt (www.kneippbund.de). Bei regelmäßiger Wiederholung ist der positive Effekt bald spürbar – für einen gesunden und aktiven Alltag!

Teil 1: Guten Morgen-Klopfmassage vor dem offenen Fenster
Begrüßen Sie den Tag mit einer Klopfmassage vor dem offenen Fenster. Noch vor dem Zeitunglesen und dem Morgenkaffee steigert sie das allgemeine Wohlbefinden, regt die Durchblutung an und schult die Körperwahrnehmung – und versorgt uns mit einer Extraportion Sauerstoff.
Vor dem offenen Fenster beginnen wir am kleinen Finger der rechten Hand. Mit der linken Faust oder der hohlen Hand klopfen wir von dort aus den ganzen Arm nach oben bis zum Nacken. Hier können wir mit den Klopfbewegungen etwas verharren, bevor wir an der Arminnenseite (Arm dafür drehen) wieder abwärts klopfen. Nun wechseln wir die Seite und klopfen vom linken kleinen Finger beginnend mit der rechten Hand in gleicher Weise.
Nun klopfen wir achtsam mit den Fingerspitzen kreisförmig auf Höhe des Brustbeins, um die Thymusdrüse zu aktivieren. Im nächsten Schritt streifen die Daumen mehrmals um den „Gürtel“, bevor wir leicht mit der flachen Hand die Leisten abklopfen. Etwas mehr Klopfen verträgt der Po, der als nächstes an der Reihe ist. Danach klopfen wir an der rechten Beinaußenseite nach unten bis zu den Füßen und an der Innenseite wieder hinauf. Zum Abschluss klopfen wir mit den Fingerspitzen die Schädeldecke entlang und nehmen dabei den Ton bewusst wahr. Nun schütteln wir die Hände kräftig aus und starten in den neuen Tag.

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Kneipp-Gesundheitsvisite Juni 2018
Alternativen zu
tierischer Milch

„Wer bemüht ist,
sein eigenes Glück zu suchen, der ist auch den anderen
gern behilflich dazu.“

Sebastian Kneipp

Kneipp-Bund e.V.
Adolf-Scholz-Allee 6-8
86825 Bad Wörishofen
Tel. 08247.30 02-102
Fax 08247.30 02-199
info@kneippbund.de


www.kneippbund.de www.kneippvisite.de
www.kneippakademie.de
www.kneippschule.de
www.kneippverlag.de

Ernährung


Prof. Dr. med. Dr. Bernhard Uehleke

Abt. Naturheilkunde - Charité Berlin


Wer sich vegetarisch oder vegan ernähren möchte, kann heute auf eine Vielzahl pflanzlicher Alternativen zurückgreifen. Auch Sebastian Kneipps Ernährungsempfehlungen waren damals sehr vegetarisch orientiert – regionales Obst und Gemüse waren die von ihm empfohlenen Grundnahrungsmittel. Gerade bei den Milchprodukten gibt es heute eine ganze Bandbreite an pflanzlichen Alternativen, wobei natürlich auf eine ausreichende Zufuhr von Eiweiß geachtet werden muss: Milchprodukte sind für viele Menschen wichtige Quellen für Proteine – neben Fleisch, Getreide, Soja, Nüssen, Grünkern, Bohnen, Linsen, Kartoffeln oder Kichererbsen.Es gibt also auch sehr hochwertiges pflanzliches Eiweiß – es muss nicht immer tierisches Eiweiß sein. Kneipp schätzte Milch sehr, allerdings gibt es viele Menschen, die Milch nicht oder nur in geringen Mengen vertragen – für diese wäre dann die vegetarische Ersatzmilch günstig.

„Es wird ja nicht bloß Milch von Kühen gewonnen, in vielen Gegenden wird auch Schafmilch, Ziegenmilch, Stutenmilch gebraucht. Die Milch kann in der Küche vielseitig verwendet werden, und wo immer dies geschieht, bringt sie einen Schatz von Nährstoffen mit.“ Sebastian Kneipp

Soja-Milch: Getränke auf Soja-Basis enthalten neben den pflanzlichen Eiweißen auch Folsäure, kein Cholesterin und deutlich weniger Fett. Der Kalzium-Gehalt ist geringer als bei Kuhmilch, weshalb einige Hersteller Sojamilch mit Kalzium anreichern. Aus Gründen des Umweltschutzes sollte auf die Herkunft geachtet werden. Aus Europa stammender Soja, möglichst mit Bio-Siegel, ist empfehlenswert.

Reis-Milch: Viele Kalorien, wenig Nährstoffe. Klingt nicht unbedingt empfehlenswert, für Allergiker ist Reis-Milch allerdings eine tolle Alternative: Im Vergleich zu allen anderen Milchersatzprodukten hat sie die wenigsten Allergene.

Mandel-Milch: Getränke aus Mandeln enthalten relativ wenig Proteine und auch Kalzium. Allerdings sind sie reich an ungesättigten Fettsäuren, Spurenelementen, Vitaminen und auch Ballaststoffen.

Hafer-Milch: Ist die regionale Alternative, was auch schon das Hauptargument für sie ist. Denn in Bezug auf Nährstoffe und Eiweiße kann sie mit anderen Milchersatzprodukten nicht mithalten.

Neben diesen vier Alternativen zu tierischer Milch gibt es noch eine ganze Reihe anderer – wie beispielsweise Dinkel-, Hirse-, Buchweizen-, Lupinen-, Erbsen-, Hanf-, Haselnuss- oder Kokos-Milch. Die Inhaltsstoffe variieren dabei genauso wie der Geschmack. Ein weiterer Vorteil der pflanzlichen Alternativen, ist die Möglichkeit, diese einfach selbst herzustellen. Insbesondere für Mandel- und Hafer-Milch findet man schnell ein passendes Rezept. Generell gilt: Wer sich vegan ernähren möchte, sollte unbedingt auf ausreichende Zufuhr von Vitamin B12 achten, welches fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln (auch Milchprodukte) vorkommt. Obwohl Pflanzen kein Vitamin B12 produzieren können, konnte man dennoch geringe Mengen in einigen Pflanzen nachweisen (Pflanzen können durch in der Erde enthaltene Mikroorganismen Vitamin B12 aufnehmen; der Gehalt ist jedoch verschwindend gering). Fermentierte pflanzliche Lebensmittel, beispielsweise Sauerkraut bzw. andere milchsauer vergorene Gemüsearten, enthalten erwiesenermaßen geringe Mengen an Vitamin B12.

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